Belastung oder Beanspruchung
Während ich diesen Blogbeitrag schreibe, befinden wir uns gerade in einer der größten Pandemien der letzten Jahrhunderte. Ein Virus befällt die ganze Welt und es müssen drastische Maßnahmen getroffen werden, um es in den Griff zu bekommen. Millionen von Menschen, weltweit erkranken und einige verlieren sogar ihr Leben. Doch auch wer nicht direkt betroffen ist, leidet unter der Pandemie.
Die Eingriffe in das gewohnte Leben stellen für viele Menschen eine enorme Belastung dar, was schließlich zu einer starken Beanspruchung führt. Genau diesen Unterschied möchte ich Dir in diesem Beitrag verdeutlichen.
Umgangssprachlich unterscheiden wir oftmals nicht zwischen einer Belastung und einer Beanspruchung. Beide Begriffe verbinden wir mit dem gleichen Gefühl, obwohl sie eine komplett unterschiedliche Bedeutung und Vorgehensweise im weiteren Handeln haben.
Auch wenn gerade kein Virus die Welt in Atem hält, so werden wir Menschen täglich mit unzähligen Einflüssen konfrontiert, woraus sich die unterschiedlichsten Herausforderungen ergeben. Einen Großteil dieser Herausforderungen stecken wir problemlos weg. Wenn diese äußeren Einwirkungen jedoch zu stark werden, dann stellen sie mit der Zeit eine Belastung dar.
Eine Belastung entwickelt sich somit durch Einwirkung auf Körper und Geist. Wir können einer Belastung sehr lang standhalten. Manch einer mehr, ein anderer weniger lange. Es hängt ganz von individuellen Belastungsfähigkeit ab.
Irgendwann ist das Fass jedoch voll und der stärkste Körper, und auch der stärkste Geist kann der Einwirkung nicht mehr standhalten. Aus der Belastung wird dann eine Beanspruchung. Die Beanspruchung ist das Resultat der Belastung. Während die Belastung die Einwirkung ist, so ist die Beanspruchung die Auswirkung.
Wenn wir lernen zwischen diesen beiden Begrifflichkeiten zu unterscheiden und sie zu erkennen, können wir daraus folgernd die entsprechende Gegenmaßnahme ergreifen. Wenn wir eine zu hohe Belastung spüren, müssen wir nichts weiter tun, als die äußere Einwirkung zu analysieren und sie zu beseitigen. Wenn das Kind jedoch schon in den Brunnen gefallen ist und wir bereits eine Beanspruchung spüren, müssen wir den Fokus anstatt auf die Beseitigung der Einwirkung auf die Behandlung der Symptome legen.
Um es ein wenig zu verdeutlichen gebe ich Dir ein einfaches Beispiel: Wenn Du im Winter bei Schnee und Minusgraden mit kurzer Hose aus dem Haus gehst, wird die Kälteeinwirkung relativ schnell zu einer Belastung werden. Um nichts zu riskieren, ziehst Du Dir schnell ein paar warme Sachen an und steuerst der äußeren Einwirkung entgegen. Wenn Du stattdessen weiterhin in kurzer Kleidung im Schnee spielst, wirst Du Dir als Auswirkung eine Erkältung einfangen. Nun nützt Dir auch die warme Kleidung nichts mehr. Jetzt brauchst Du Medizin, um die Beanspruchung auf Deinen Organismus zu regulieren.
Lass es also niemals bis zu einer Beanspruchung kommen, sondern ersticke die Belastung im Keim. Das gilt es zu erkennen, damit Du Dir eine Menge Unannehmlichkeiten ersparst.