Angst ist der stärkste Klebstoff!
Jeder Mensch fühlt sich hin und wieder unwohl. Meist sind es bestimmte Situationen, die uns Kopfzerbrechen bereiten und die wir im ersten Moment nicht zu meistern wissen. Wir spüren dann, wie ein komisches Gefühl in der Magengegend entsteht, unser Puls ansteigt und wir schwitzige Hände bekommen.
In dem Moment, wo uns die Aufregung und die Angst überkommt, sind wir in unserm Handeln eingeschränkt. Wir sind gefangen in dieser einen Situation und nicht in der Lage uns um die anderen Dinge um uns herum zu kümmern. In diesem Moment werden wir vollständig durch unsere Emotionen kontrolliert und dominiert. All unsere Handlungen werden ausgebremst und wir kommen dadurch unserem Ziel nicht näher.
Unser Gehirn stuft die Situation als bedrohlich ein und beginnt sofort damit, Schutzmechanismen zu etablieren. Oft äußert sich ein solcher Schutzmechanismus in Flucht oder Verzögerung. Wir versuchen der Situation aus dem Weg zu gehen, in dem wir uns abwenden oder uns mit etwas anderem beschäftigen. Immer in der Hoffnung, dass sich das „Problem“ von alleine löst und wir uns nicht damit befassen müssen.
Das Problem ist jedoch, dass das „Problem“ danach meist nicht verschwunden ist. Wir haben es lediglich verlagert und werden zwangsläufig irgendwann wieder damit konfrontiert. Am Beispiel eines Zahnarztbesuches wird dies besonders deutlich. 90% der Deutschen haben schon einmal einen Arztbesuch verschoben. Besonders der Kontrolltermin beim Zahnarzt ist ein häufig verschobener Termin. Durch das Verschieben wird der Besuch jedoch nicht hinfällig. Irgendwann müssen wir ihn wahrnehmen. Wenn wir dann Pech haben, sind die Probleme schlimmer geworden und die Behandlung wird unangenehm. Das Problem ist somit nur verlagert und belastet zudem die ganze Zeit unser Mindset.
Um in unseren Lebensbereichen tatsächlich voran zu kommen, müssen wir uns unseren Ängsten stellen. Aus der Angst heraus, geht nur durch die Angst hindurch. Meist stellen wir dann fest, dass das Problem tatsächlich gar nicht so groß und unsere Angst völlig unbegründet war.
Es hilft, wenn wir uns in einer unangenehmen Situation vorstellen, was im allerschlimmsten Fall passieren kann. Wir werden dann feststellen, dass das befürchtete Horror-Szenario in den seltensten Fällen lebensbedrohlich oder Existenzgefährdend ist. Diese Feststellung beruhigt unser Mindset und sorgt dafür, dass wir die Herausforderung annehmen können und zudem unseren Geist auch für andere Aufgaben offen genug halten.
Also, wenn das nächste Mal die Angst aufsteigt, einfach einen kurzen Moment innehalten und überlegen, was im schlimmsten Fall passieren kann. Dann Augen zu und durch, und die Herausforderung sofort annehmen.