Die Stimmung machts
Jedes Jahr derselbe Ablauf. Wir erwachen aus dem Winterschlaf, kämpfen uns durch die Frühjahrsmüdigkeit bis ins Sommerloch, bevor wir aus der Herbstdepression wieder in den Winterschlaf verfallen.
Sogar ein solcher Jahreszeitenzyklus scheint Auswirkungen auf unsere Gemütslage zu haben. Zumindest erklären wir uns so manche körperliche und emotionale Schwäche damit. Dabei belegen zahlreiche Studien, dass es relativ einfach ist, unsere Aktivitäten gewinnbringend zu beeinflussen. Wir müssen uns dafür lediglich in einen positiven Gemütszustand versetzen.
Wenn du jetzt befürchtest, dass es esoterisch wird, oder du die bösen Geister vertreiben sollst, kann ich dich beruhigen. Es gibt eine Vielzahl kleiner Tipps und Tricks, wie du deinen Geist so programmieren kannst, dass es zu einer Leistungssteigerung kommt.
Wenn es dir gelingt, eine Person oder eine Situation, mit der du konfrontiert wirst, mental mit einer positiven Notiz zu versehen, versetzt dich dies in eine gute, kooperative Stimmung, deine instinktiven negativen Reaktionen treten in den Hintergrund und es ist mehr Platz für deine positive Gemütslage. Diese verschafft dir nicht nur gute Laune, sondern ist auch erheblich daran beteiligt, Probleme zu lösen oder kreative Denkleistungen zu vollbringen.
Wenn wir uns in einer positiven Grundstimmung befinden, werden Hirnregionen aktiviert, die mit der Entscheidungsfindung und emotionaler Kontrolle in Verbindung stehen. Dieser Gehirnbereich spielt außerdem für problemlösendes Denken eine wichtige Rolle.
In Studien konnte bewiesen werden, dass bei Probanden mit einer negativen Gemütslage diese Gehirnregionen wenig Aktivität zeigten. Die Fähigkeit diesen Bereich des Gehirns zu aktivieren hängt also von unserer Stimmung ab.
Optimal zu denken und zu arbeiten funktioniert also nur, wenn wir dafür sorgen, dass wir ausgeglichen und positiv sind. Dazu braucht es oftmals keiner großen Anstrengung. Schau dir einfach bei YouTube ein paar Katzenvideos an und schon wird deine Stimmung steigen 😊
Genauso wichtig, wie positive Stimmungen zu erzeugen ist es, negative Stimmungen zu vermeiden. Personen, Orte und Dinge, die negative Gefühle verursachen, gilt es demnach zu meiden. Natürlich lässt sich dies nicht immer realisieren. Aber es ist wichtig zu verstehen, dass sie erheblichen Einfluss auf unsere Leistungen haben. Es ist schwierig gute berufliche Leistungen zu erbringen, wenn in anderen Lebensbereichen etwas nicht stimmt.
Was für unser Arbeitsleben gilt, gilt auch für sportliche Aktivitäten. Der Trainingswissenschaftler Samuele Marcora hat dazu in einer Studie Radfahrer bei maximaler Anstrengung in die Pedale treten lassen. Dabei wurden ihnen Bilder von fröhlichen und traurigen Gesichtern gezeigt. Auch wenn die Bilder nur für den Bruchteil einer Sekunde zu sehen waren, reichte es aus, dass sie im Unterbewusstsein wahrgenommen wurden und die Leistung der Probanden mit den fröhlichen Bildern auffallen stärker ausfielen.
Damit jedoch noch nicht genug. Wissenschaftler gehen noch einen Schritt weiter. Sie vertreten die These, dass die Orte und Objekte, mit denen wir uns umgeben ebenfalls unsere Gehirnaktivitäten und unseren Gemütszustand beeinflussen. Wenn wir uns demnach oft genug mit bestimmten Objekten befassen oder uns an bestimmten Orten aufhalten, lernt unser Gehirn die entsprechende Aktivität damit zu verknüpfen. Dies führt so weit, dass schließlich allein der Anblick des Objekts entsprechende Reaktionen auslöst.
Das Priming mit bestimmten Reizen hat somit starken Einfluss auf unsere Stimmung, was sich schließlich auf unserer Leistung auswirkt. Achte also bei all deinen Tätigkeiten darauf, dass du sie mit positiven Reizen kombinierst und dich selbst in eine positive Stimmung versetzt